Deutsche Jugend-Meisterschaften 2010

Sie ist das Paradepferd des organisierten Billardsportes in Deutschland. Und sie ist einmalig auf der ganzen Welt: Sie ist die einzige Veranstaltung weltweit, in der Poolspieler, Kegler, Snookeraner und Karamboler ihre Meister gemeinsam ausspielen. 

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Rund 1000 qm Teppich haben wir verlegt und verklebt“, erzählt der Gelsenkirchener Manfred Goosen, der seit Jahren bei den Deutschen Meisterschaften für den Auf- und Abbau zuständig ist. Auch dieses Jahr hat er anlässlich der Jugendmeisterschaften wieder die komplette Woche vor Ostern in der Sporthalle der Ense-Schule in Bad Wildungen verbracht. „Von Sonntag abend bis einschließlich Ostersamstag waren wir beschäftigt. Allein 100 Stühle und 60 Tische mussten wir aus den einzelnen Klassenräumen in die Sporthalle transportieren. Dann bauen wir mit sechs, sieben Leuten die Traversen für die Beleuchtung auf und zu guter letzt ganze 30 Billardtische für die einzelnen Disziplinen. Da weiß ein jeder, was er getan hat“, erzählt der rührige Nordrhein-Westfale, der sich natürlich auch die Veranstaltung komplett anschaut und bei technischen Problemen Gewehr bei Fuß steht. Einer wie er ist quasi immer im Einsatz.

Goosen ist einer von vielen, ohne die eine solche Meisterschaft nicht möglich wäre. Entsprechende Sponsoren und Tischaufsteller gehören hier genauso dazu. In diesem Jahr hat sich das bayrische Unternehmen Busch Billards & Sports bereiterklärt, die Deutsche Billard Jugend mit dem entsprechenden Material zu versorgen. Und so stehen in der großen Sporthalle des nordhessischen Kurortes nun summa summarum dreißig Tische der Marken K-Steel II (Pool), SAM (Snooker) und Gabriels (Karambol). Während Milliken sich als Tuchausrüster hervortut, werden die benötigten Kugeln traditionell von der belgischen Firma Aramith zur Verfügung gestellt.

Last not but least machen die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer eine solche Meisterschaft zu dem, was sie für die meisten Jugendlichen darstellt – nämlich die Erfüllung des Traums der Teilnahme an einem nationalen Titelkampf unter dem großen gemeinsamen Dach des Billardsportes. Denn, was kaum jemand weiß, viele Nationen weltweit beneiden die Deutsche Billard Union um diese Deutschen Meisterschaften. Nur ganz wenige schaffen es, Pool, Snooker, Karambol und Kegel zu vereinen und parallel die Titelkämpfe auszuspielen.

In der Tat ist es wirklich eindrucksvoll, was man in den Tagen von Bad Wildungen geboten bekommt. Und das liegt nicht nur an der Optik mit den vielen Billardtischen. Vielmehr ist es der Umgang der Spieler untereinander und die sportliche Einstellung, die ausnahmslos alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Tag legen. Kein schlechtes Wort fällt vor, während oder nach den Wettkämpfen und Proteste gibt es ohnehinkeine. Man spricht miteinander und nicht übereinander.

Auch die Turnierleitungen tragen ihren Teil zum Gelingen einer solchen Meisterschaft bei. Sie sind meist die ersten, die morgens um kurz vor 8 Uhr die Halle betreten und naturgemäß die letzten, die den Spielort spätabends quasi abschließen. Und das alles ohne einen müden Cent dafür zu bekommen. Sie machen es vielmehr aus purer Überzeugung und der Liebe zum Sport. Sicherlich leisten auch sie sich mal einen Vertipper bei der Ergebniseingabe, aber das sieht ihnen in den stressigen Tagen von Bad Wildungen ein jeder nach. Sowohl die Sportler als auch die Betreuer wissen, was man an ihnen hat.

Apropos Betreuer: Diese werden meist ein wenig vergessen, wenn man eine solche Turnierwoche Revue passieren lässt. Auch sie sorgen für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung. Auch ihre Tage sind meist 16 und mehr Stunden lang und sie tragen die Verantwortung über meist zwei Dutzend Jugendliche pro Landesverband.

Trotzdem sind sie immer zur Stelle und für die Kids da. Dank gibt es in den seltensten Fällen, aber das brauchen sie auch nicht. Tolle Tage mit tollen sportlichen Leistungen ihrer Schützlinge sind für sie Dank genug. Last not least sind es aber die Schiedsrichter, die Jahr für Jahr schier unmenschliches leisten. Im Pool sind es immer vier Schiedsrichter, die in ihrer jeweiligen Schicht alle 16 Tische stehend beobachten und im Bedarfsfall einschreiten. Sie müssen die Augen immer aufhalten und ihnen entgeht dabei auch nichts.

Ebenso im Snooker stehen von früh morgens bis spät abends jeweils drei Schiedsrichter an den Tischen, bauen die farbigen Kugeln wieder auf und bedienen parallel noch die Anzeigetafeln. Gleiches spielt sich beim Karambol und Kegel ab, wobei hier teils sogar zwei Unparteiische gleichzeitig pro Tisch am Werk sind. Einer zum Wiederaufbau der Kegel und der andere zum Notieren des Resultats.

Es spielt sich also viel ab in der Sporthalle. Zu den genannten Ehrenamtlichen gesellen sich dann noch teils umher wuselnde 300 Sportlerinnen und Sportler. Und die haben selbstverständlich von Zeit zu Zeit Hunger. Hier schreiten dann die fleißigen Hände der Helferinnen und Helfer von Hans Werner Derx ein. Dieser ist Vorsitzender des ansässigen Handball-Vereins, dessen Damen-Mannschaft übrigens in der 2. Bundesliga spielt.

Derx hat sowohl auf den Kiosk-Verkauf als auch auf die Essensausgabe immer ein Auge und wenn es mal einen Engpass gibt, steht auch er selbst an der Theke oder reicht das nächste Schnitzel. Auch er identifiziert sich mittlerweile mit der Billard-Familie und ist gerne unter ihnen. Man sieht ihm an, dass er mit Spaß an der Sache ist. Mittlerweile kennt man sich auch schon untereinander und man ist auf Du und Du mit ihm. 

Deutsche Jugend-Meisterschaften der Jahre:
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