Deutsche Jugend-Meisterschaften 2017

Die Titelkämpfe der Deutschen Billard-Jugend fanden wie gewohnt in der nordhessischen Kurstadt Bad Wildungen statt, wobei die dortige Ense-Sporthalle der gleichnamigen Schule wie immer beste Bedingungen für ideale Wettkämpfe des Nachwuchses lieferte. Insgesamt wurden 21 neue Titelträger ermittelt, wobei speziell in der Sparte Kegel-Billard das Programm erheblich gekürzt wurde. Nur noch zwei Disziplinen wurden in diesem Jahr ausgespielt.

Medien-Information

  Alle Text- und Fotobeiträge wurden durch die PR-Agentur des Billardmagazins Touch im Auftrag der Deutschen Billard-Union (DBU) produziert.

Das Pressematerial darf für eine Veröffentlichung unter Nennung der Quelle TOUCH www.billard1.net in Presseorganen und sozialen Medien wiederverwendet werden, sofern es nicht kommerziell genutzt wird.

0
Fotos

06. April 2017
Deutsche Jugendmeisterschaften starten am kommenden Wochenende
09. April 2017
Die ersten Titelträger stehen fest
10. April 2017
Back, Haken und Gaspari sichern sich Gold
11. April 2017
Leonie Zillmann lässt alle Jungen hinter sich und holt Gold
12. April 2017
Max Gabel gewinnt Finalthriller gegen Tom Löwe im 5-Kegel
13. April 2017
Vier neue Deutsche Meister und ein tolle Abschlussfeier

Organisation und Leitung: Achim Gharbi
Fotos: Helga Ackermann
Redaktion: Jochen Maurer
Kontakt: info@touch-magazine.net

Poolbillard

Auch im Pool-Billard gab es im 14/1-endlos eine Neuerung, denn die Titelträger wurden erstmals im reinen Einfach-K.O.-Modus ermittelt. Die einzelnen Konkurrenzen in der Übersicht:

14/1-endlos, männlich U17:
Topfavorit der männlichen U17 war zweifelsohne Christian Fröhlich, doch der Geraer musste sich in der Vorschlussrunde gegen Niklas Vogel (Leonberg-Höfingen) mit 54:60-Punkten geschlagen geben. Vogel wiederum unterlag in einem Finale auf schwachem Niveau mit 32:46 nach 20 Aufnahmen gegen Jacques Wollschläger von der BSG Osnabrück. Die zweite Bronzemedaille neben Fröhlich sicherte sich Niklas Dohr vom PBC St. Augustin.

14/1-endlos, männlich U19:
Neuer Deutscher Meister der U19 ist Kevin Schiller vom BSF Kurpfalz. Der Zweitligaspieler siegte in einem hochklassigen Match mit 75:64 gegen den Dürener Luca Menn. Dieser hatte zunächst mit einer 49er Serie deutlich in Führung gelegen, doch Schiller konterte umgehend mit einer 42. Platz drei ging an Leon Kohl (PBC Altstadt) und Jan Stenten vom PBC Kohlscheid.

14/1-endlos, weiblich U19:
Natalia Gündüz wiederum heißt die Deutsche Meisterin bei der weiblichen U19. Ausgerechnet im Finale spielte die Wiesbadenerin ihr bestes Spiel und sicherte sich damit verdient den Titel. Chiara Böhmer (PBC Phönix Düren) konnte nur am Anfang gegenhalten, musste ihre Widersacherin dann aber ziehen lassen. Platz drei teilten sich Alina Brummer aus Straubing und Vivien Heine vom BC Osterode.

10-Ball, männlich U17:
In diesem Wettbewerb wurde Christian Fröhlich vom PBC Gera seiner Rolle als Titelkandidat Nummer eins vollauf gerecht und sicherte sich die Goldmedaille durch ein 5:3 über Niklas Vogel (Leonberg-Höfingen). Mit dem gleichen Ergebnis endeten zuvor auch die Halbfinals, wobei sich Fröhlich gegen Jonas Dohr (PBC St. Augustin) und Vogel gegen Clemens Ebert aus Leipzig behaupten konnte.

10-Ball, männlich U19:
Ein packendes Match sahen die Zuschauer bei der U19, wo sich Kevin Schiller (BSF Kurpfalz) und Hermann Hoyh aus Filderstadt ein äußerst knappes Duell lieferten. Hoyh hatte zunächst in Führung gelegen, doch bei 5:5 waren beide gleichauf. Letztlich schlug das Pendel dann sogar zu Gunsten des Zweitligaspielers Schiller aus. Damit sicherte er sich nach dem 14/1-Gold schon seine zweite Meisterschaft 2017. Bronze ging zwei Mal nach Bayern, und zwar in Person von Oliver Hartl aus Roth und Pete Herman (Spitzwegwinkel Straubing).

10-Ball, weiblich U19:
Neue Deutsche Meisterin bei den Mädchen ist Maximiliana Neuhausen vom PBC St. Augustin. In einem Endspiel auf des Messers Schneide setzte sie sich mit 4:3 gegen ihre Widersacherin Marie Kanngießer (BC Osterode) durch. Die Niedersächsin hatte zuvor im Halbfinale mit dem gleichen Ergebnis gegen Paula Bachmaier (BC 73 Pfeffenhausen) die Oberhand behalten. Chiara Böhmer vom PBC Phönix Düren sicherte sich nach Silber im 14/1-endlos genauso wie Bachmaier nun die Bronzemedaille.

8-Ball, männlich U17:
Gold für den Bayerischen Billard-Verband gab es bei der männlichen U17 durch den Münchner Anton Hastedt. Er lieferte sich mit dem Mannheimer Dennis Laszowski ein extrem spannendes Duell, das bei 4:4 schließlich in einem Entscheidungsspiel gipfelte. Dieses sicherte sich Hastedt und lochte zu seinem ersten Deutschen Meistertitel ein. Christian Fröhlich vom PBC Gera musste sich genauso wie Niklas Dohr (PBC St. Augustin) mit der Bronzenen begnügen.

8-Ball, männlich U19:
Deutscher Meister der U19 wurde Leon Kohl vom PBC Joker Altstadt. Hier hatte er in der vergangenen Saison bereits Zweitligaluft geschnuppert und warf diese Erfahrung auch im Endspiel in die Waagschale. Dort ging es gegen den Straubinger Pete Herman, den Kohl auch prompt mit 6:3 in Schach halten konnte. Gar deutlicher war für den Nachwuchsspieler aus dem Saarland das Halbfinale geendet. Mit 6:2 wies er Justin Dürig aus Oldenburg in die Schranken. Pete Herman wiederum schlug Topfavorit Patrick Hofmann (VdP Paderborn) mit 6:4.

8-Ball, weiblich U19:
Neue Deutsche Meisterin der Mädchen ist Paula Bachmaier (BC 73 Pfeffenhausen), die in einem rein bayerischen Finale ihrer Verbandskollegin Alina Brummer (PBC Alibi Straubing) beim 4:0 nicht den Hauch einer Chance ließ. Sehr deutlich waren auch zuvor die Semifinals ausgegangen. Natalia Gündüz (BC Wiesbaden) und Chiara Böhmer aus Düren mussten sich nach ihren klaren 1:4-Niederlagen mit Bronze begnügen.

9-Ball, männlich U17
Eine äußerst enge Angelegenheit war das Finalspiel der U17. Mario Gulic (BV Rosenheim) und Moritz Neuhausen (PBC St. Augustin) waren bei 4:4 gleichauf, so dass die letzte Partie über Gold und Silber entscheiden musste. Schließlich war es Neuhausen, der das Quäntchen Glück auf seiner Seite hatte und sich den Deutschen Meistertitel sichern konnte. Somit muss sich der erst 13-jährige Gulic (noch) mit Silber begnügen. Die Bronzemedaillen gingen derweil an Richard Nussberger (BC Wiesbaden) und Dennis Laszowski vom BBV Mannheim.

9-Ball, männlich U19
Last not least endete die Deutsche Meisterschaft für den 4-fachen Europameister Patrick Hofmann vom VdP Paderborn dann doch noch versöhnlich. Bis zum letzten Tag war er ohne die erhoffte Goldmedaille geblieben, doch im 9-Ball war es dann soweit. Gegen seinen Nationalmannschaftskollegen Kevin Schiller (BSF Kurpfalz) musste er im Endspiel ran und setzte sich mit 6:3 durch. Im Halbfinale war es zuvor für Hofmann gegen den Filderstädter Hermann Hoyh noch etwas enger geworden, doch mit einem 6:4 konnte er erfolgreich ins Endspiel einziehen. Schiller hatte seinerseits weit weniger Probleme, den Deutschen 8-Ball Meister Leon Kohl (PBC Altstadt) mit 6:0 in die Schranken zu weisen.

9-Ball, weiblich U19
Nach dem Sieg im 8-Ball feierte Paula Bachmaier vom BC 73 Pfeffenhausen auch den Titelgewinn im 9-Ball. Im Duell mit der Gewinnerin des 10-Ball-Wettbewerbs, Maximiliana Neuhausen vom 1. PBC St. Augustin, behielt Bachmaier mit 4:0 überraschend deutlich die Überhand. Ähnlich klar war auch das Endergebnis im zuvor gespielten Halbfinale, in dem sich Bachmaier mit 4:1 über Celine Funke (Uhyster BSV) behaupten konnte. Da war parallel Neuhausens Spiel gegen Alina Brummer aus Straubing deutlich knapper, denn hier ging es über die volle Distanz, ehe Neuhausen als Siegerin feststand.

Snooker

U17:
Im Snooker der U17 hatte Fabian Haken vom SSC Fürth seine Favoritenstellung bereits in der Gruppenphase untermauert. Im Halbfinale und im Endspiel knüpfte er nahtlos daran an. Mit einem 3:1 über den Berliner Anton Woywod zog er ins Finale ein, wo ihm ein nie gefährdeter 4:0-Erfolg über Luis Alfredo Chacon (TSG Heilbronn) gelang. Neben Woywod landete Felix Kirsten (SC Neustadt/Sachsen) auf dem Bronzerang.

U21:
Der Snooker-Wettbewerb der U21 begann quasi mit einem Paukenschlag. Der amtierende Deutsche Meister der Herren, Simon Lichtenberg aus Berlin, schied nämlich schon in der Gruppenphase aus dem Turnier aus. Zwar gewann er zwei seiner drei Partien, doch Umut Dikme (BC Stuttgart) und Nicolas Georgopoulos (SC Mayen-Koblenz) gelang dies auch, wobei sie das bessere Spielverhältnis aufwiesen. Obendrein gelang Lichtenberg übrigens ein Century-Break, doch das blieb am Ende wirkungslos.

Neuer Champion im Snooker ist der Rüsselsheimer Richard Wienold, der der Hessischen Billard-Union damit die zweite Goldmedaille auf heimischen Boden bescherte. Im Finale setzte er sich mit 4:1 gegen den etatmäßigen Pool-Spieler Johannes Schmitt vom BSV Dachau durch. Dieser hatte zuvor im Halbfinale Mitfavorit Umut Dervis Dikme (BC Stuttgart) mit 4:2 entzaubert, während Wienold ein deutliches 4:0 über Daniel Sciborski (SC Hagen) feierte und vielleicht auch etwas ausgeruhter an den Final-Tisch gehen konnte.

Kegel

BK 2-Kombi:
Ein reines Neuruppiner Finale sahen die Zuschauer im Kegel-Billard BK 2-Kombi der Altersklasse U21. Manuel Weiß behielt nach drei knappen Sätzen letztlich die Oberhand gegen Michel Peters. Weiß sicherte sich Satz eins mit 70:65, Peters konterte umgehend mit 70:62, ehe der finale Durchgang mit 70:46 recht deutlich an Weiß ging. Gemeinsame Dritte wurden letztlich Alex Hopf (ebenfalls Neuruppin) und Felix Schrobback aus Chemnitz.

5-Kegel, U21:
Im 5 Kegel-Billard ereignete sich Historisches. Erstmals in der Geschichte des Wettbewerbs stammten die Medaillengewinner aus vier verschiedenen Landesverbänden. Bisher hatten eigentlich meist die Teilnehmer aus Brandenburg und Sachsen Gold, Silber und Bronze unter sich ausgemacht.

Deutscher Meister wurde mit Max Gabel aus Neuruppin allerdings ein
alter Bekannter. Bis es soweit war, musste er allerdings einen 1:2-Satzrückstand gegen seinen Finalgegner Tom Löwe aus Lobberich aufholen. Mit letzter Kraft ging Gabel schließlich als 3:2-Sieger über die Ziellinie.

Löwe hatte zuvor das Semifinale gegen seinen Karambol-Kollegen Tobias Bouerdick (BSV Kamen) mit 3:0 gewinnen können, während Max Gabel mit Tobias Willuhn aus Hannover ebenfalls keine größeren Probleme hatte.

Karambol

Dreiband U17:
Unter den insgesamt sechs Teilnehmern im Dreiband der U17 spielte Jan Gaspari aus Bottrop deutlich am besten und sicherte sich völlig verdient den Titel. Seine Überlegenheit spiegelt auch das Finalergebnis von 30:11 nach 30 Aufnahmen gegen Jan Sellhast (DBC Bochum) wider. Bronze teilten sich am Ende Brendan McDermott (BC Hilden) und Aaron Bichler vom BC Landau.

Dreiband U21:
Im Dreiband der U21 auf dem Matchbillard trafen im Finale der Erlangener Marcel Back und Tobias Bouerdick (BSV Kamen) aufeinander. Bereits in der Gruppe spielten sie gegeneinander, wobei sich hier Back behaupten konnte. Aufgrund dessen galt er auch im Endspiel als leichter Favorit und dieser Rolle wurde der Bayer auch gerecht. Am Ende fiel das Resultat mit 30:18-Punkten nach 33 Aufnahmen sogar recht deutlich aus. Platz drei ging an Tom Löwe (Lobberich) und Jan Gaspari von der Bottroper BA.

Freie Partie U15:
In der Freien Partie der U15 konnte sich mit Leonie Zillmann vom BC Stolberg womöglich erstmals in der Geschichte des Turniers ein Mädchen den Titel sichern! Bereits in der Gruppenphase hielt sie sich gegen die ausnahmslos männliche Konkurrenz schadlos und bezwang dabei auch den frisch gebackenen Deutschen Dreibandmeister der U17, Jan Gaspari von der Bottroper BA. Ihm muss jedoch zugestanden werden, dass er schon seit jeher nur Dreiband trainiert und mit der Freien Partie nur höchst selten in Berührung kommt. Dennoch führte ihn sein Weg ins Finale, doch die Revanche gegen Zillmann glückte ihm nicht. Bronze ging an Zillmanns Vereinskollege Jeremia Leinesser und Lennart Menzel von BG RW Krefeld.

Freie Partie U19:
Souveräner Deutscher Meister in der Freien Partie der U19 wurde der Bochumer Simon Blondeel. Über das gesamte Turnier spielte der Ausnahmespieler einen Gesamtschnitt von 53,33 Punkten pro Aufnahme und war damit weit vor der restlichen Konkurrenz. Lediglich Enrico Ercolin (BC Gerresheim), den Blondeel im Finale in der zweiten Aufnahme schlagen konnte, vermochte ansatzweise mitzuhalten. Rang drei ging letztlich an Blondeels Vereinskollegen Jan Sellhast und an den Erlangener Marcel Back.

Freie Partie U21:
Eine Klasse für sich war in der Freien Partie der Altersklasse U21 der Bochumer Simon Blondeel. Bereits in der Gruppenphase konnte er seinen späteren Finalgegner Tobias Bouerdick (BSV Kamen) mit 200:65 nach drei Aufnahmen in die Schranken weisen, doch im Finale setzte er dieser Leistung noch die Krone auf. Gleich in der ersten Aufnahme reihte er Punkt an Punkt und holte sich die nötigen 200 Zähler vom Fleck weg. Da Bouerdick die Partie eröffnet hatte und bereits nach zwei Bällen ausließ, konnte dieser auch nicht mehr kontern. Den dritten Platz teilten sich derweil Blondeels Bruder Lukas (ebenfalls DBC Bochum) und Enrico Ercolin (BC Gerresheim).

Deutsche Jugend-Meisterschaften der Jahre:
2009   2010   2011   2012   2013   2014   2015   2016   2017   2018   2019   2021