Interview 2020
Judd Trump ist nicht nur der amtierende Snooker-Weltmeister, sondern wurde kürzlich auch erstmals Champion des German Masters in Berlin. Während des Turniers hatten wir kurz Gelegenheit zu einem Gespräch mit dem 30-jährigen Engländer.
Judd, du blickst auf etliche Titel und bist in der Weltrangliste ganz vorne gelistet. Was ist dir dabei das sportlich Wichtigste?
Trump: Klar, das ist der Weltmeistertitel. Das ist das größte Event und jeder will da gewinnen. Jetzt, wo es mir gelungen ist, ist eine Last von meinen Schultern gefallen und ich kann nun jedes Turnier genießen.
Es gibt jetzt wesentlich mehr Turniere und Verpflichtungen. Gefällt es dir, so viel zu tun zu haben oder ist es zu viel?
Trump: Wie gesagt, ich genieße jedes Turnier, in dem ich spiele. Sonst würde ich nicht melden. Ich will jedes gewinnen und ich habe Spaß, dort zu spielen.
Du hast dein Training verändert. Wie viel trainierst du heutzutage?
Trump: Vier oder fünf Stunden am Tag, wenn ich zu Hause bin. Nach dem Ende der letzten Saison bin ich drangeblieben, um weiter erfolgreich zu sein.
Du hast deine Heimatstadt schon vor langer Zeit verlassen. Besteht trotzdem Kontakt zu alten Freunden?
Trump: Ja, ich treffe sie noch. Ich fahre jedes Jahr mit ihnen in den Urlaub. Und sie kommen zu vielen Events in Großbritannien. Ich freue mich immer, sie zu treffen und dass sie mich unterstützen.
Magst du auch anderen Sport, aktiv wie passiv?
Trump: Jeder Sport, wo man mentale Stärke braucht, um ganz oben zu stehen, ist für mich interessant. Tennis ist da mein Favorit.
Gibt es schon Pläne für eine kleine Familie?
Trump: Eines Tages, denke ich schon. Jetzt noch nicht.
Hast du eine Vorstellung, was du machen würdest wenn du kein Snooker-Profi geworden wärst?
Trump: Darüber habe ich nie nachgedacht, weil ich schon von klein auf Snooker-Profi werden wollte. Okay, wenn nicht, wäre ich vielleicht Journalist und würde die Fragen stellen. (lächelt)
Wie siehst du die Chancen, den WM-Titel zu verteidigen?
Trump: So brillant war die Saison bisher nicht, ich habe bei ein paar wichtigen Turnieren in frühen Runden verloren. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich den WM-Titel wieder gewinnen kann. Ich wäre der Erste, der seinen ersten WM-Titel, seitdem im Crucible gespielt wird, erfolgreich verteidigt. Es gibt keinen Grund, warum ich es nicht schaffen können sollte. Und wenn es nicht gelingt, dann werde ich in der nächsten Saison wieder versuchen, Weltmeister zu werden.