Deutschlands Snooker-Hoffnung Lukas Kleckers hat aufregende letzte Monate hinter sich. Grund genug, ihn wieder mal um die neuesten Updates in seiner Karriereplanung zu befragen.
Lukas, hinter Dir liegen ereignisreiche Wochen mit vielen Turnieren.
Kleckers: Allerdings. In der Q School hatte ich eigentlich nicht schlecht gespielt, obwohl ich nicht weiter als Runde 3 bzw. Runde 2 kommen konnte. Dazu kam sicherlich auch, dass ich nicht die einfachste Auslosung hatte, da sich beide Spieler, gegen die ich verloren hatte, für die Tour qualifiziert haben.
Dann kam Prag. Und wieder warst Du in einem Amateur-Turnier dicht dran am Tour-Ticket.
Kleckers: Das stimmt. Nach der Gruppenphase konnte ich mich deutlich steigern und spielte bis zum Halbfinale eine gute K.O.-Runde. Nur konnte ich dann im Halbfinale leider nicht mehr an die vorherige Leistung anknüpfen und verlor so verdient gegen Michael Wild.
Anschließend ging es nach Wuxi zum World Cup. Wie war das, auf so einer Bühne gegen die ganz Großen zu spielen?
Kleckers: Großartig! Allein die Atmosphäre war mit keinem Turnier zu vergleichen, auf dem ich vorher gespielt habe.
Musst Du Dein Preisgeld teilweise abgeben?
Kleckers: Einen Teil des Preisgeldes muss ich an die DBU abgeben, was absolut in Ordnung ist. Sie ermöglichen mir erst die Teilnahme an diesen Turnieren.
Schlag auf Schlag ging es weiter mit der U21-WM in Rumänien.
Kleckers: Hier konnte ich leider bei weitem nicht meine Topleistung abrufen. So kam die Niederlage schon in der ersten K.O.-Runde.
Aber in Riga hast du dann bei der European Tour Anthony Hamilton geschlagen!
Kleckers: Das Match war sehr zäh. Ich begann ziemlich gut, im ersten Frame hatte er kaum eine Chance. Den zweiten Frame konnte ich trotz fast 50 Punkten Rückstand noch auf Pink gewinnen. Der dritte Frame war ein wahrer Marathon. Über 70 Minuten dauerte dieser, doch ich blieb geduldig und ging mit 3:0 in Führung. Im vierten Frame nutzte ich bei geringer Führung eine Chance zu einem 40+ Break und konnte so in die Runde der letzten 64 einziehen. Danach spielte ich gegen Stephen Maguire, der mir an diesem Tag fast gar keine Chance ließ. Dennoch bin ich mit dem Turnier zufrieden.
Für den Klassiker in Fürth hattest Du Dir sicher einiges vorgenommen, oder?
Kleckers: Natürlich, besonders nach dem guten Auftakt in Riga wollte ich umso mehr ein paar Runden gewinnen, um wichtige Punkte für die Rangliste zu sammeln. Vorbereitet war ich auf das Turnier sehr gut, dennoch konnte ich meine Chancen nicht ausreichend nutzen. Ich verlor in der zweiten Runde knapp mit 3:4 gegen Ashley Hugill, den ich aus einigen Trainingsmatches in Sheffield schon kannte.
Letztlich konntest Du das German Snooker-Tour-Finale gewinnen! Glückwunsch dazu.
Kleckers: Vielen Dank! Nach den eher enttäuschenden Leistungen in Fürth und Rumänien war der Sieg umso wichtiger für mich. Ich konnte mich im Turnier steigern und spielte glücklicherweise im Finale am besten.
Die Ruhr Open sind ja gewissermaßen Dein Heimturnier der European Tour. Aber hier lief es nicht so gut.
Kleckers: Ich habe sehr viel für dieses Turnier trainiert und meine Form stimmte auch, nur leider konnte ich diese nicht im Turnier abrufen. Ich verlor in Runde eins etwas unnötig gegen den Engländer Brandon Sargeant. Hoffentlich läuft es bei den anderen PTCs besser.
Das Crowdfunding läuft ja auch seit einiger Zeit. Es ist schon einiges zusammengekommen. Bekommst Du kontinuierlich Mittel daraus, um Dir das Training zu finanzieren?
Kleckers: Ja, die Mittel aus dem Crowdfunding bekomme ich kontinuierlich für Trainings- und Turnierteilnahmen.
Wie ist es zur Unterstützung durch Eurosport gekommen und wie sieht die Zusammenarbeit genau aus?
Kleckers: Eurosport bekundete starkes Interesse an meinem Werdegang. Zu einem Großteil besteht unsere Zusammenarbeit darin, dass Eurosport auf die Crowdfunding-Aktion aufmerksam macht und Snooker generell im deutschsprachigen Raum noch populärer wird.
Lukas, vielen Dank für das Update.
Kleckers: Sehr gerne.