Der 24-jährige Waliser Jamie Jones aus Neath war eine der Überraschungen der diesjährigen Snooker-Weltmeisterschaften in Sheffield. Schon als Junior überzeugte er als walisischer Meister in den diversen Altersklassen. Im Jahr 2006 kam er dann zum ersten Mal auf die Main Tour, aber den richtigen Durchbruch schaffte er erst in der vergangenen Saison. Seine Leistungen krönte er mit der Viertelfinalteilnahme im legendären Crucible Theatre. Inzwischen steht er zudem in den Top 32 der Weltrangliste. Die Touch hatte kürzlich die Gelegenheit, den hierzulande noch recht unbekannten Jamie Jones ein paar persönliche Dinge zu fragen – fernab von seinem Dasein als Snooker-Profi.
Herr Jones, nun sind sie mit ihrem fünften Platz bei den Weltmeisterschaften in die Weltelite des Snooker-Sports vorgestoßen. Hatten sie denn früher so eine Art Held Ihrer Kindheit, der sie auch entsprechend beeinflusst hat?
Jones: Ich bewundere schon immer meinen Landsmann Ryan Giggs, der bereits seit nahezu zwanzig Jahren das Trikot von Manchester United trägt.
Haben sie abseits des Snooker-Sports noch weitere Hobbies?
Jones: Natürlich muss ich mich für die langen Turniere fit halten und betreibe daher Ausgleichssport. Ansonsten verbringe ich gerne Zeit mit meinen Freunden und natürlich mit meiner kleinen Tochter.
Welche Musik bevorzugen sie?
Jones: Nichts Spezielles. Ich habe keine Lieblingsband oder einen Lieblingssänger.
Und wie sieht es mit einem guten Buch aus. Haben sie einen Favoriten?
Jones: Ganz klar, Susan Jeffers: „Feel the fear – and do it anyway“ (deutscher Titel: „Selbstvertrauen gewinnen“) Es ist sehr inspirierend.
Und in Sachen Filme?
Jones: „Sieben“ mit Brad Pitt und Morgan Freeman
Vervollständigen Sie bitte:
Ich bin sehr gut in…
…mich mit anderen Leuten zu verstehen. Ich bin freundlich und ich bin gern mit anderen Menschen zusammen. Liebend gern würde ich sagen, dass ich ein guter Fußballer bin, aber das wäre gelogen. Aber ich kann damit leben.
Und ich bin sehr schlecht in…
Jones: …Golf spielen – und vielen anderen Dingen (lacht)
Es ist mir sehr peinlich…
…wenn ich schlecht spiele. Vor ein paar Jahren war ich in einer Phase, in der ich wirklich schlecht spielte und es war mir beinahe peinlich, dass die Leute mich so spielen sahen.
Aber es gab auch stolze Momente.
Jones: Ganz ohne Zweifel war das die Geburt meiner Tochter Pippa. Sie wird im Juli vier Jahre alt.
In einem anderen Leben wäre ich gerne…
Jones: …ein Vogel. Ich könnte aufstehen und wegfliegen, wann immer und wohin auch immer ich möchte.
Was ist das Beste an ihrem Heimatland Wales?
Jones: Das ist einfach zu beantworten: ALLES!
Aber es gibt doch sicherlich auch Dinge, die ihnen missfallen.
Jones: Dass man bezahlen muss, wenn man über die Brücke nach Hause will.
Welches Gesetz würden sie gerne ändern?
Jones: Vielleicht die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 80 Meilen erhöhen. Ich weiß aber nicht viel über Gesetze, um ehrlich zu sein.
Haben sie eine Redewendung, die Sie zu oft benutzen?
Jones: In der Tat, da gibt es eine lustige Sache: „Komm schon, lass uns heute Abend ausgehen! Das ist das letzte Mal vor dem Training! Ich verspreche es!“ Ich sage das ständig zu Michael White und es wurde inzwischen ein running gag.
Nennen sie uns bitte drei Personen (tot oder lebendig), die sie gerne zu einem Essen einladen würden.
Jones: Ich würde gerne Mario Berni (früherer walisischer Snooker-Champion) einladen. Seine Geschichten sind legendär und ich liebe sie. Zudem auch sehr gerne Imogen Thomas (ehemalige Miss Wales) sowie meinen aktuellen Snooker-Kollegen Michael Holt.
So kurz nach der WM, was war das schönste Erlebnis der letzten Tage und Wochen?
Jones: Das war der Moment, als ich vom Crucible nach Hause kam und Familie und Freunde wiedersah. Nach der langen Zeit in Sheffield, wo man die meiste Zeit auf sich alleine gestellt ist, war es großartig, nach Hause zu kommen und meine Oma sagen zu hören: „Möchtest Du eine Tasse Tee, mein Liebling?“
Noch eine letzte Frage für die deutschen Snooker-Fans. Was gefällt ihnen an Deutschland und welches ist ihr Lieblingsturnier?
Jones: Ich liebe das Paul Hunter Classic in Fürth. Ich habe bereits zweimal dort gespielt. Ein toller Spielort mit einem fantastischen Publikum. Die Atmosphäre war immer fabelhaft und ich freue mich darauf, in diesem Jahr wieder dorthin zu fahren. Natürlich hoffe ich, dass ich mich auch für Berlin qualifiziere. Ich habe es das letzte Mal im Fernsehen geschaut und es sah ebenfalls großartig aus.
Herr Jones, vielen Dank für das nette Interview und viel Erfolg bei Ihren kommenden sportlichen Zielen.
Jones: Ich habe zu danken.
