Interview mit Ryan Day
Am Rande des German Masters 2024 trafen wir uns mit Ryan Day, um uns mit ihm über das Turnier und die Saison zu unterhalten.
Kannst Du uns etwas zum heutigen Match (gegen Robert Milkins) sagen?
Ja, es war in Teilen okay. Ich habe ein paar Bälle verschossen. Rob kam heute nicht ins Spiel. Ich freue mich, jetzt im Achtelfinale zu stehen.
Bist Du mit der bisherigen Saison zufrieden? Letzte Saison hast Du immerhin einen Titel gewonnen.
Ja, diese Saison war nicht gut. Ich hatte Probleme, mich für das Training zu motivieren, und das hat man an den Resultaten gesehen. Ich habe versucht, mich über Weihnachten zu „resetten“, etwas zu trainieren. Ich habe immer noch nicht so viel Spaß daran, wie ich sollte. Aber immerhin haben wir noch einige Turniere bis zum Saisonende und ich versuche, das Beste daraus zu machen.
Hast Du Unterstützung?
Diese Woche ja. Da sind ein paar Leute aus meiner Heimatstadt mitgekommen. Zwei Freunde sind die ganze Woche dabei. Und einer, der ist eigentlich geschäftlich hier. Er hat einen Termin von Mittwoch bis Freitag und ist extra zwei Tage eher gekommen, um ein paar Spiele zu sehen. Es ist wirklich schön, dass sie da sind. Ein bisschen Unterstützung von zu Hause und abends kann ich mit ein paar Freunden ausgehen.
Hast Du in Deiner Gegend andere Profis, mit denen Du trainieren kannst?
Ja, ein paar. Neulich habe ich viel mit Jackson Page trainiert. Michael White und Daniel Wells wohnen in der Nähe. Daniel und Jamie Jones sind nur 20 Minuten Fahrzeit entfernt, aber in dieser Saison habe ich nicht viel mit ihnen trainiert, sondern mehr mit Jackson und Michael White.
Wie gefallen Dir die Veränderungen beim German Masters? Mehr Spieler und die andere Anordnung der Tische?
Ja, das ist jetzt etwas eng mit den sechs Tischen an der Seite. Aber es ist trotzdem ein großartiges Event. Wenn Du an einem Außentisch spielst, ist das Publikum sehr dicht dran. Es ist eine tolle Atmosphäre und ich komme jedes Jahr gern her.
Du bist recht erfolgreich beim German Masters. Viele Viertelfinals …
Ja, ich habe hier im Laufe der Jahre ganz gut gespielt. Wie ich schon sagte, ich bin gern hier. Ich war immer enttäuscht, wenn ich mich nicht für das Tempodrom qualifizieren konnte. Berlin ist in den Top 3 meiner Lieblingsstädte. Ich komme gern her, ich liebe die Venue und habe normalerweise gute Ergebnisse.
Mal eine Frage zur Venue: Wenn Du im Stoß bist, wieviel kannst Du vom Publikum hören oder sehen?
Eine Menge!
Kommt die Störung von oben?
Nein, es sind nicht so sehr die Zuschauer, es sind eher die Nachbartische. Wenn er dicht dran ist … die Spieler bewegen sich, der Schiedsrichter bewegt sich. Es ist eigentlich, als ob man im Club zu Hause spielt. Also das, woran man sich über die Jahre gewöhnt hat. Mein Gegner gestern (Oliver Brown, Anm.d.Red.), ich denke, er hat noch nie hier gespielt. Für den war das ungewohnt. Ich denke, die Erfahrung spielt eine große Rolle, wenn wir hier spielen.
Was machst Du abseits des Tisches?
In den letzten Jahren habe ich wieder vermehrt Golf gespielt. Ich spiele an den meisten Wochenenden, auch im Winter. Früher habe ich auch Fußball gespielt. Also hobbymäßig, 5 gegen 5.
Vielen Dank und noch viel Erfolg!