English Open 2024

Neil Robertson ist endgültig zurück im Kreis der Gewinner. Mit 9:7 gewann er gegen einen großartig aufspielenden Wu Yize, Die nächste Garde der jungen Chinesen klopft laut und vernehmlich an die Pforte zu den Turniersiegen und häufig fehlt nur noch ein klitzekleiner Schritt. So wie bei Wu Yize, der im Finale ein großartiges Comeback hinlegte, das er nur knapp nicht perfektionieren konnte. Neil Robertson startete stark ins Finale und konnte gegen seinen darin unerfahrenen Gegner mit 7:1 in die Pause nach der ersten Session gehen.

Bild: Tai Cengzhe
Bild: Tai Cengzhe

Am Abend kam ein anderer Wu heraus.

Frame um Frame konnte er dem Australier abnehmen. Nur den zweiten Frame des Abends hatte Robertson gewinnen können und damit schon auf 8:2 gestellt.

Doch das hielt den Chinesen nicht davon ab, alles zu versuchen, den Sieg noch zu holen. Neil konnte den Decider noch knapp vermeiden. Das war von beiden ein sehr sehenswertes Match. Für Neil Robertson war es der erste Titel in zwei Jahren und eine Riesenerleichterung, nach dem Tief wieder zurück zu sein. In das Turnier war er noch als Nr. 26 der Setzliste gegangen, doch mit dem Sieg stieß er wieder in die Top 16 der Weltrangliste vor. Zum Finale sagte er: „Ich habe in der ersten Session brillant gespielt. Aber dann kam er zurück. Er spielte großartig und dann muss man versuchen, ruhig zu bleiben und auf seine Chance zu warten und diese zu nutzen. Und das ist mir gelungen.“

„Das war auch die letzte Chance, dass mein Vater Ian einen Sieg von mir erleben konnte. Er kehrt jetzt wieder nach Australien zurück. Er ist kein Mann großer Worte, aber er wird sich heute Abend riesig freuen. Ich bin nun schon 20 Jahre Profi, aber er konnte noch nie bei einem meiner Siege vor Ort dabei sein.“

Wu Yize gab zu, dass er in der ersten Session schon den Druck gespürt hatte, in seinem ersten Finale zu stehen. Mit der zweiten Session und dem Turnier insgesamt war er dann aber sehr zufrieden.

In diesem Turnier scheiterten übrigens die letzten verbliebenen aktuellen Top-16-Spieler alle im Viertelfinale. Es ergaben sich die Halbfinalpaarungen Wu Yize gegen Ishpreet Singh Chadha und Neil Robertson gegen Chris Wakelin. Das war schon außergewöhnlich.

Ein besonderer Fokus lag auf John Higgins. In seinem Match gegen Mark Allen, das er mit 3:4 verlor, machte er das 1000.Century seiner Karriere. Da er durch die Niederlage im Achtelfinale nicht so viele Punkte mitnahm, kickte ihn Neil Robertson dann mit seinem Sieg das erste Mal seit 1995 (!) aus den Top 16.
Am anderen Ende der Erfahrungsleiter machten die Tourneulinge Artemijs Zizins und Bulcsu Revesz eine sehr gute Figur. Der junge Ungar schaffte es mit einem Sieg über Yuan Sijun in die Hauptrunde des Turniers, ebenso wie der Lette mit einem 4:0 gegen Robbie Williams. Und Fan Zhengyi feierte sein erstes Profimaximum während der Qualifikation.