International Championship 2023 in Jianjin/China
Zum ersten Mal gewann der 31-jährige Chinese ein Ranglistenturnier und dann auch gleich noch so ein namhaftes. Mit 10:6 setzte er sich gegen Tom Ford durch, der ebenfalls auf seinen ersten Ranglistentitel gehofft hatte. Zhang Anda war schon früher im Jahr dicht an seinem Erfolg dran gewesen, als er das Finale der English Open erreichte. Damals musste er sich noch Judd Trump beugen, diesmal hielt er den Pokal in den Händen.
Maximum Break im Finale
Und der Sieg kam mit Stil: im Finale schaffte er ein Maximum Break. Trotzdem konnte er nur mit einem knappen 5:4 in den Abend gehen. Tom Ford glich am Abend zum 5:5 aus, doch dann zog Zhang Anda auf 9:5 davon. An diesem Punkt war für Ford nicht mehr viel zu retten, obwohl er noch einen Frame gewinnen konnte. In Frame 16 legte der Engländer eine 51 vor, doch mit einer 70 machte Zhang Anda alles klar. Der Sieg war für ihn sehr besonders, nicht nur, weil es sein erster war.
„Während der Pandemie habe ich schon über das Aufhören nachgedacht
und wollte aufgeben. Aber dann habe ich es doch nicht über das Herz gebracht und bin in die Arena zurückgekehrt. In den letzten zwei/drei Jahren haben ich wirklich gut gespielt. … Ich will meinen Sohn jetzt so schnell wie möglich sehen. Als ich das Halbfinale erreicht hatte, hatte ich mit meiner Familie gesprochen, ob er nicht hierher nach Tjianjin gebracht werden könne. Ich vermisse ihn so sehr. Ich hatte jetzt nicht genug Zeit, von Tjianjin nach Guangdong zu fahren, um ihn zu sehen. Aber dann habe ich gesehen, dass so eine weite Reise nichts für so ein kleines Kind ist, und deshalb war er nicht hier.“
Er war Ronnie O´Sullivan aus dem Turnier
Auf dem Weg ins Finale hatte Zhang einige harte Nüsse vor sich, doch er warf z.B. Mark Williams, Ding Junhui und auch Ronnie O’Sullivan aus dem Turnier. Tom Ford war u.a. gegen Barry Hawkins und „Nachbar“ Mark Selby erfolgreich. Das waren starke Leistungen von zwei Spielern, die eher in der zweiten Reihe stehen, aber eindeutig ins Scheinwerferlicht drängen.
Judd Trumps erste Niederlage nach 22 Matchsiegen
Dort im Scheinwerferlicht stand am Anfang der Saison auch Judd Trump. Unglaubliche 22 Matchsiege in Folge hatte er aneinandergereiht. Doch jede Serie reißt einmal und es war Stephen Maguire, der mit einem 6:3 Trump die erste Niederlage seit langem beibrachte. Für den Schotten selbst war im Viertelfinale Schluss. Er ist einer von denen, die dringend eine Reihe von guten Ergebnissen brauchen, um nicht komplett abzurutschen.
Kleckers braucht noch viel Erfahrung
Lukas Kleckers könnte Erfolge auch gut gebrauchen. Oft ist er dicht dran. Auch diesmal wieder. In seinem Qualifikationsmatch gegen Oliver Lines war er mit 3:0 in Führung gegangen, aber dann war der Schwung weg und er verlor mit 4:6.