Endlich geschafft!

Judd Trump gewinnt zum zweiten Mal in seiner Karriere das Masters. Er setzte sich in einem hochklassigen Match mit 10:8 gegen Mark Williams durch. Bei Judd Trump zeigte sich im Turnierverlauf und speziell in diesem Finale seine Reife als Spieler. Denn nicht durch viele tolle Breaks oder wahnwitzige Bälle sicherte er sich den Sieg, sondern es war vor allem sein Kampfgeist, der ihm den Sieg bescherte. Insgesamt war es stets ein umkämpftes Spiel. Frame 14 war sogar 57 Minuten lang.

Hauchdünn die Chance verpasst

Mark Williams stand 20 Jahre nach seinem letzten Masters-Finale mal wieder im Endspiel und verpasste nur hauchdünn die Chance, mit fast 48 Jahren als ältester Masters-Champion in die Geschichte einzugehen. Und vor dem Finale galt er sogar als Favorit, weil er im Gegensatz zu Trump seine Spiele vorwiegend mit deutlichen Siegen gewonnen hatte und ein 6:5 gegen Ronnie O’Sullivan spricht auch Bände. Judd Trump dagegen sagte selbst, dass er eigentlich schon dreimal hätte ausscheiden müssen. Doch mit seinen nun im Laufe der Jahre erworbenen Qualitäten konnte er seine Kritiker Lügen strafen und wird sicher weiter darauf aufbauen.

„Das kam von allem, was ich bisher von ihm gesehen habe, einem Tanz am nächsten.“

Auf das Masters fiel zumindest am Anfang der Schatten der Wettbetrugsermittlungen gegen rund ein Dutzend chinesische Spieler. Mit Zhao Xintong und Yan Bingtao waren auch zwei Top-16-Spieler betroffen. Sie wurden durch Dave Gilbert und Hossein Vafaei ersetzt. Der Iraner konnte zeigen, dass er hier nicht fehl am Platze war und erreichte immerhin das Viertelfinale. Dort unterlag er mit 4:6 Jack Lisowski, der seinerseits im Laufe des Tages schon gedacht hatte, er müsse das Match absagen. Eine Migräne hatte ihn erwischt, er konnte nichts mehr sehen. Mit den Nachwirkungen hatte er zu Matchbeginn immer noch zu kämpfen, doch dann ging es besser und er setzte sich durch.
Mit einem ganz anderen Gegner hatte es Mark Williams im Match gegen Dave Gilbert zu tun: die Ally-Pally-Wespe hatte es auf ihn abgesehen und blieb hartnäckig an ihm dran. Mark legte gewissermaßen ein Tänzchen aufs Parkett, um sie loszuwerden (seine Frau sagte: „Das kam von allem, was ich bisher von ihm gesehen habe, einem Tanz am nächsten.“), aber ließ sich letztendlich nicht davon beeindrucken und gewann das Spiel.

Wegen des Vorwurfs des „Match-Fixings“ hat der Snooker-Weltverband bislang zehn chinesische Profis gesperrt. Die Nationalität der betroffenen Spieler könnte dabei noch zu einem Problem für den Verband werden, sagte Snooker-Experte Rolf Kalb im Dlf.

Snooker-Manipulationsskandal – Warum Wettbetrug für Snooker zum Problem werden könnte (deutschlandfunk.de)