Acht neue Deutsche Meisterinnen und Meister wurden am Schlusstag der Zentralen Deutschen Billard-Meisterschaften 2024 gekrönt: Die letzten Entscheidungen fielen im Pool-Billard (10-Ball), Snooker der Herren, Artistique, 5-Kegel und Dreiband auf dem kleinen Tisch. Die Goldmedaillen gingen an (im Bild von links): Dirk Schwedes, Romina Lenk, Umut Dervis Dikme, Max Gabel, Bernd Singer, Michaela Schorn, Markus Dömer und Ralph Pfeiffer! 🥇 👏
Snooker Herren:
Eigentlich sah das Finale über weite Strecken nach einer klaren Angelegenheit aus. Der Berliner Ex-Profi Simon Lichtenberg führte mit 3:0-Frames und hatte gegen Umut Dikme vom SC Mayen-Koblenz alles unter Kontrolle. Im sehr engen vierten Frame war dann Dikme als 59:47-Sieger hervorgegangen und läutete damit die Aufholjagd ein. Frame fünf ging mit 72:60 an ihn und nach einem 75er-Break waren die beiden bei 3:3 gleichauf. Im Decider sahen die zahlreichen Zuschauer vor Ort und im Livestream zwar keine hohen Breaks mehr, doch einen sich immer weiter absetzenden Umut Dikme. Mit 75:11 gewann er letztlich den Frame und damit auch den Deutschen Meistertitel. Bronze ging an Jugend-Weltmeister Christian Richter vom SC 147 Karlsruhe und den ehemaligen Deutschen Herren- und Juniorenmeister Alexander Widau vom SC Mayen-Koblenz.
Dreiband (TB):
Dramatisch verlief auch das Finale im Dreiband auf dem Turnierbillard. Markus Dömer vom BC Stadtlohn und Stefan Dirks vom Bergisch Gladbacher BC duellierten sich auf Augenhöhe und lieferten sich ein Match, welches erst in der Endphase entschieden wurde. Das bessere Ende für sich hatte letztlich Dömer, der sich mit einem 50:44 zum neuen Deutschen Meister kürte. Bronze ging an Martin Ulbig (BA Berlin) und Tay-Dien Truong vom BC Regensburg, die sich in den jeweiligen Halbfinals ihren Kontrahenten geschlagen geben mussten.
5-Kegel:
Max Gabel vom MSV Neuruppin ist der neue Deutscher Meister im 5-Kegel. Nachdem er im Halbfinale schon Sven Petzke von Falkenberger SV mit einem 3:0 nach Sätzen dominiert hatte, übernahm er im Finale gegen Titelverteidiger Luigi La Rocca (BSC Merzenich) auch direkt das Kommando und schnappte sich den ersten Durchgang. Zwar schlug La Rocca anschließend zurück, doch in Satz drei und vier war abermals Gabel tonangebend. Mit 60:42 und 60:33 war er letztlich der in diesem Moment bessere Sportler und sicherte sich verdient die Goldmedaille. Bronze holte neben Petzke auch der ehemalige Champion Michel Peters (MSV Neuruppin), der seinerseits gegen La Rocca mit 0:3 das Nachsehen hatte.
10-Ball:
Mit einer wahren Sensation endete der Wettbewerb der Damen. Nachwuchssportlerin Romina Lenk vom PBC Kamp-Lintfort sicherte sich in einem dramatischen Finale gegen Ina Kaplan vom BC Siegtal überraschend die Goldmedaille. Im Endspiel war Kaplan zwar stets etwas voraus, aber Lenk blieb ihr auf den Fersen. Nach einer verschossenen Zehn durch Kaplan wendete sich bei 6:6 das Blatt dann endgültig und Lenk lochte zum DM-Titel ein.
Zuvor hatte Lenk ein ebenfalls dramatisches Halbfinale bestritten, welches sie gegen Natalia Gabriel (BC Wiesbaden) mit 7:6 gewinnen konnte. Kaplan schlug ihrerseits in einem nahezu fehlerlosen Match die 3-fache Deutsche Meisterin Vivien Schade vom BC Hamburg mit 7:0.
Auch den neuen Deutschen Meister im 10-Ball der Herren kann man als Überraschung bezeichnen. Ralph Pfeiffer vom BC 73 Pfeffenhausen kürte sich durch ein 8:2 über Hannes Stiller vom BC Halle zum neuen Titelträger. Wenn man den Spielverlauf betrachtet, war dies aber völlig verdient. Stiller leistete sich zwar den ein oder anderen Schussfehler zu viel, doch Pfeiffer war stets zur Stelle und sicherte sich Punkt um Punkt.
Bronze ging an Martin Lukas vom PBC Völklingen und Jan-Henrik Wolf von den Gamblers aus Itzehoe. Der Norddeutsche stand somit dreimal auf dem Treppchen in den letzten Tagen.
Bei den Ladies hatte man Yvonne Ullmann-Hybler als Topfavoritin auserkoren, doch die Fürstenfeldbruckerin musste sich im Halbfinale gegen Michaela Schorn vom BC Colours Düsseldorf mit 3:5 geschlagen geben. Da parallel Conny Teichert (Gießener Wölfe) gegen Janet Hummel von Pool 2000 Leipzig mit 5:4 gewinnen konnte, trafen die beiden Halbfinal-Siegerinnen also im Finale aufeinander. Dieses gestaltete sich überraschend eindeutig zu Gunsten von Schorn, die sich mit einem 5:0 in Windeseile den Titel holte.
Last not least gewann Dirk Schwedes den Titel bei den Senioren. Der Altmeister traf auf Robin Heber, der sich bereits im 9-Ball die Krone seiner Altersklasse aufgesetzt hatte. Schon früh übernahm Schwedes das Kommando und setzte sich Spiel um Spiel ab. Als Heber dann bei 3:6-Rückstand die Acht ausließ, war die Zeit von Schwedes gekommen. Unter großem Jubel versenkte er die verbliebenen Kugeln und kürte sich damit zum neuen Titelträger. Bronze teilten sich die im Semifinale unterlegenen Alexander Usbek (PBC Gera) und Sascha Meister vom BC Osterode.
Artistique:
Dieser Wettbewerb ging ebenfalls mit einer Überraschung zu Ende. Thomas Ahrens von der BSG Hannover war als Titelverteidiger der erklärte Favorit, doch gegen den Ingolstädter Bernd Singer unterlag er im Finale. Letztgenannter spielte nämlich in einer überragenden Form und löste Figur auf Figur. In vier Sätzen war das Match gespielt und Bernd Singer ist neuer Deutscher Meister. Nebeneinander auf dem Bronzeplatz standen bei der Siegerehrung Sven Göppinger (SCB Langendamm) und Dennis Lendeckel vom BSC RW Salzgitter.
Damit gehen sechzehn Tage voller Billardaction in der Wandelhalle Bad Wildungen zu Ende. Zuschauende erlebten zahlreiche sportliche Highlights. Besonders hervorzuheben ist der faire und respektvolle Umgang der Athletinnen und Athleten sowie der reibungslose Ablauf, der durch die Turnierleitungen sichergestellt wurde.
DBU-Präsident Enrico Wahle und Bad Wildungens Bürgermeister Ralf Gutheil zeigten sich bei der Abschlusszeremonie erfreut über den harmonischen Verlauf der Meisterschaften und blickten bereits voller Vorfreude auf die Titelkämpfe 2025, die im November wieder an gleicher Stelle stattfinden werden.
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