Sechs neue Deutsche Meister*innen stehen fest

Gleich sechs Mal Gold wurde heute bei der Billard-DM verteilt. Fünf neue Titelträger wurden im Pool-Billard in der Disziplin 8-Ball gesucht und gefunden, und auch im Dreiband auf dem kleinen Turnierbillard gibt es nun einen neuen Titelträger.

Pool-Billard, 8-Ball:
Damen:

Zumindest als sehr überraschend ist der Gewinn der Goldmedaille durch Deborah Tröbinger (BSC Shooters Mettmann) bei den Damen zu bezeichnen. Nach jahrelanger Pause kehrte sie bei den diesjährigen Meisterschaften zurück an den Tisch und ließ schon in den vorangegangenen Disziplinen aufhorchen.

Ihre große Stunde schlug dann heute, als sie zunächst im Halbfinale Geburtstagskind Kristina Jäger (PBC Joker Kamp-Lintfort) mit 7:1 aus dem Wettbewerb beförderte, und sich später im Finale auch gegen Kim Witzel vom BC Oberhausen verdient mit 7:4 behauptete. Durch die Wandelhalle schallte daraufhin ein lauter Jubelschrei von Tröbinger, die natürlich über ihr grandioses Comeback ebenso überrascht war wie ihre Konkurrentinnen und die Zuschauer.

Mit Nadine Schrodt von den Pool-Devils Neu-Anspach stand noch eine weitere Spielerin recht überraschend auf dem Treppchen. Hätte sie im Halbfinale gegen Kim Witzel nicht den Auftakt ein wenig verschlafen, wäre sogar vielleicht etwas mehr drin gewesen als eine 4:7-Niederlage. Mit Bronze zeigte sich die Hessin dann aber überglücklich bei der abendlichen Siegerehrung. 

Ladies:
Neue Deutsche Meisterin ist hochverdient Birgit Heidorn (BSG Hannover), die sich sowohl im Halbfinale als auch im Endspiel gegen ihre Widersacherinnen mehr als deutlich durchsetzen konnte. Das bekam zunächst Veronika Kordian (SV Motor Babelsberg) im Halbfinale zu spüren, ehe Heidorn dann auch im Finale Sigrid Glatz wenig Chancen ließ. Die Dingolfingerin konnte sich ihrerseits im Semifinale ebenfalls sehr deutlich gegen Melanie Brüsseler (BC Colours Düsseldorf) durchsetzen und verdiente sich ihre zweite Finalteilnahme redlich.

Herren:  
Wahnsinns-Serie von Luca Menn! Der Spieler des PBC Kohlscheid erreichte heute sein drittes Finale binnen weniger Tage und setzte sich nun endlich mehr als verdient die DM-Krone auf. Zunächst aber musste er sein Halbfinale gegen Stefan Kasper gewinnen und dies gelang herausragend mit 8:5. 

Das i-Tüpfelchen war dann das Finale, in dem sich Menn gegen den deutschen U23-Meister Julian Schreck vom TuS Makkabi Frankfurt mit 8:6 durch setzte. Letztgenannter lieferte sich zuvor mit Hannes Stiller (BC Halle) ein Halbfinale auf Augenhöhe, in dem erst gegen Ende die Entscheidung zu Gunsten des Hessen fiel.

Senioren: 
Wie Phönix aus der Asche kam Markus Kamuf heute zu seinem Titelgewinn bei den Senioren. Der Zweitligaspieler des BSF Kurpfalz war wie gestern berichtet schon mit mehr als einem Bein ausgeschieden, blieb dem Turnier aber irgendwie erhalten und spielte sich dann in einen wahren Rausch. Das bekamen heute auch Sascha Meister (BC Osterode) und im Finale vor allem Dietmar Pitz (BF Wattweiler) zu spüren. Meister hielt beim 5:7 noch gut mit, aber Pitz war im Endspiel mit 1:7 quasi chancenlos. Letztgenannter hatte zuvor sein Semifinale mit dem gleichen Ergebnis gewonnen und Michael Voglhuber (PBC Neuwerk) zu Sascha Meister auf den dritten Platz verwiesen.

Rollstuhlfahrer:
Deutscher Meister 2023 ist Manfred Gattinger. Der Passauer behielt zunächst gegen Andreas Klitzsch (Billard Freunde Berlin) und gegen Peter Rupprecht (PBC Waghäusel) glatt mit 3:0 die Oberhand und ließ im letzten Gruppenspiel den bis dahin ebenfalls ungeschlagenen Tankred Volkmer (BC Backnang/Welzheim) beim 3:1-Sieg gleichfalls wenig Chancen.
Den dritten Platz sicherte sich Peter Rupprecht, der das kleine Finale gegen Andreas Klitzsch ebenfalls mit 3:1 gewann. 

Dreiband Turnierbillard:
Seinen zweiten DM-Titel sicherte sich derweil Heiko Roth vom BC Nied. Nach seiner Goldmedaille im Biathlon auf dem Matchbillard, war der Frankfurter auch auf dem kleineren Tisch im Dreiband nicht zu schlagen. Im Finale gewann er letztlich gegen Karl-Heinz Gertzen (BC Rothebusch) mit 50:36, doch bis zur Hälfte des Spiels war stets Gertzen in Führung gelegen. Erst dann gelang es Roth, die Partie zu drehen und vergleichsweise deutlich für sich zu entscheiden.

Die dritten Plätze teilten sich Tay-Dien Truong (BC Regensburg) und Marcel Decker vom BSC Salzgitter, die bei ihren durchaus knappen Halbfinal-Niederlagen auch als Sieger hätten hervorgehen können.

Snooker Herren:
Heute endete die Gruppenphase und das Feld der 32 Teilnehmer hat sich halbiert. Titelverteidiger Richard Wienold vom SC Mayen-Koblenz blieb in seiner Gruppe ebenso ungeschlagen wie seine Vereinskollegen Felix Frede und Alexander Widau. Ebenfalls ohne Niederlage absolvierten Tobias Friedrichs, Robin Otto (beide SC Hamburg), Fabian Haken (SSC Fürth) und der Dresdner Daniel Schneider diese erste Turnierphase. Nach der Auslosung, die am Freitagabend erfolgte, werden die Karten am Samstagvormittag im Achtelfinale allerdings neu gemischt.

Dreiband Matchbillard:
Begonnen wurde heute Morgen mit dem Dreiband der Herren auf dem Matchbillard die sogenannte Königsdisziplin des Karambol-Sportes. Topfavorit ist Martin Horn vom BC International Berlin, der zuletzt bei den World Cups mit Rang zwei und fünf sensationelle Ergebnisse ablieferte. Auch heute blieb er ungefährdet und steht bereits im Achtelfinale. Begleitet wird er hierbei unter anderem von den jungen Lukas Stamm (BA Berlin), Tom Löwe (Bfr. Lobberich) und Marcel Back vom ATSV Erlangen.

Darüber hinaus wurden beim Pool-Billard die 10-Ball- Wettbewerbe gestartet und auch die ersten Matches im Eurokegel auf dem Turnierbillard gespielt. Auf diese Wettbewerbe wird am Samstag näher eingegangen.

Die Goldmedaillengewinner*innen des achten DM-Tages von hinten links: Markus Kamuf (8-Ball Senioren), Deborah Tröbinger (8-Ball Damen), Luca Menn (8-Ball Herren), Birgit Heidorn (8-Ball Ladies), Heiko Roth (Dreiband TB). Vorne: Manfred Gattinger (8-Ball Rollstuhlfahrer)