Shoot Out 2023: Wenn Träume wahr werden

Was für ein Moment für Chris Wakelin! Nach 10 Jahren auf der Tour kann er seinen ersten Weltranglistentitel bejubeln. Mit einer 119 im Finale, die gleichzeitig das Preisgeld fürs das höchste Break einbrachten, gewann er das Turnier und ließ seinem Gegner Julien Leclercq keine Chance.
Noch nie vorher war Wakelin in einem Turnier über das Viertelfinale hinausgekommen und in dieser Saison war es schon mal gar nicht gut gelaufen. Und nun das. Er konnte es kaum glauben. Es war nicht nur das größte Preisgeld, was er je eingenommen hatte, es beförderte ihn auch in der Rangliste entsprechend nach oben und brachte ihm außerdem einen Startplatz in der Players Championship ein.

„Es war ein nahezu surrealer Moment,

ich wusste nicht, ob ich überhaupt das Queue richtig führen konnte.

Doch im Finale war das wie weggeblasen, ich war ganz entspannt.“ Auch für seinen Gegner, den Belgier Julien Leclercq, war das Ergebnis natürlich eine Sensation. In seiner Debütsaison ein Finale zu erreichen … ! „Das war eine tolle Erfahrung für mich und es motiviert mich sehr. Ich habe es genossen, aber Chris hat den Sieg voll verdient. Ich freue mich über das Niveau, was ich im Turnier zeigen konnte. Ein Finale in meiner ersten Saison zu erreichen, damit habe ich nicht gerechnet.“

Auch für Daniel Wells war das Turnier ein Meilenstein. Aktuell ein Amateur, schaffte er es bis ins Halbfinale, wo er Wakelin unterlag. Er wäre der erste Nichtprofi gewesen, der ein Ranglistenfinale erreicht. Auch sein walisischer Landsmann Dominic Dale erreichte das Halbfinale, was für ihn in seinem Alter auch ein Riesenerfolg ist.

Aber es gab noch mehr Schlagzeilen. Reanne Evans schaffte den ersten Sieg einer Frau in einem TV-Match eines Ranglistenevents. Ihr „Opfer“ war Stuart Bingham. Siege feierten auch der Brasilianer Victor Sarkis und der Amateur Vladislav Gradinari aus Moldau, der sogar die Last 32 erreichte.
Für Lukas Kleckers ist das Shoot Out auch häufig ein erfolgreiches Turnier. Die gezwungenermaßen kürzeren Stoßzeiten tun ihm ganz offensichtlich gut. So erreichte er Siege über Rod Lawler und Sam Craigie, bevor er recht knapp in den Last 32 mit 27:35 Yuan Sijun unterlag.