Tour Championship 2024

Was für ein Turnier für Mark Williams! In großartiger Wiese holte sich der inzwischen 49-jährige den Titel. Fast war er in der ersten Runde schon draußen: das Match gegen Tom Ford gewann er im Decider. Ford führte schon mit 54 Punkten, verschoss und Mark Williams zauberte eine der besten Clearances auf den Tisch, die man je gesehen hat. Im Viertelfinale ließ er Judd Trump beim 10:4 keine Chance. Mark Allen musste im Halbfinale gegen den Waliser die Segel streichen. Und dann kam das Finale gegen Ronnie O’Sullivan, der in den vergangenen Duellen fast immer die Oberhand behalten hatte. Und auch diesmal sah es nach business as usual für „The Rocket“ aus: erste Session drei Centuries und mit einer 5:3-Führung in die Pause. Doch dann kam der Abend und „The Welsh Potting Machine“ machte ihrem Namen alle Ehre. Zwei Centuries, eine 99, dazu weitere hohe Breaks … Ronnie O’Sullivan konnte nur zuschauen, wie Mark Williams Frame um Frame gewann. Die Nr.1 der Welt konnte am Abend keinen einzigen auf ihrem Konto verbuchen. Und so blieb O’Sullivan nur noch, Williams zum 10:5-Sieg und dem Titel zu gratulieren. Die komplette Familie war da und feierte mit dem Waliser einen seiner beeindruckendsten Titel.

Eigentlich gingen bei der Tour Championship immer die acht besten der Einjahresrangliste an den Start. In diesem Jahr wurde es auf die Top 12 aufgestockt, was etwas der Logik der Turnierserie zur Einjahresrangliste widerspricht (Top 32, Top 16, Top 8). Warum man das machte, bleibt das Geheimnis der Verantwortlichen.
In Deutschland war das Turnier im übrigen nicht auf legalem Wege zu verfolgen. Eurosport hatte die Rechte nicht bekommen, sie waren an DAZN gegangen, mutmaßlich in einem Paket mit anderen Sportarten. Und DAZN zeigt bekanntlich kein Snooker. Sämtliche Hinweise darauf und die Bitte, es auf matchroom.live für Deutschland freischalten zu lassen, wurden leider von WST ignoriert.